Meine Lyrikecke im Traumschloss
   
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  Aktuelle Gedichte IV
 




  Aktuelle Gedichte IV 
 
 
  • Irreale Fürbitten
  • Träume
  • Alte Frau
  • Seelenfreund
  • Glaselfe 
 
 


Irreale (?) Fürbitten

Lass mein ICH an deines heften,
lass uns’re Welt nur eine sein.
Lass Blüten regnen aus den Augen,
lass mich in deine Seele ein.

Lass uns alltags fern entfliehen,
lass uns in die Himmel schau’n.
Lass uns Wolkenberge wiegen,
lass uns wahrhaftig vertrau’n.

Lass uns Wasserspuren legen
im Seelenmeer der Ewigkeit.
Lass uns blaue Murmeln sammeln,
als Baustein für die Anderzeit.

Lass uns verrückte Fragen stellen,
wie kein Mensch sie sonst erfragt.
Lass den Buddha dauerlächeln,
lass uns in Schlössern leben, altbetagt.

Lass uns im Park der ew’gen Seelen
Ruhe finden, dann und wann.
Lass uns Grablichter entzünden,
damit es um uns leuchten kann.

Lass uns biegen, lass uns brechen,
lass uns herzelastisch sein.
Lass Seelen ineinander fügen,
lass uns ein Born der Freude sein.

Lass uns in Galaxien schweben,
die weitab sind von dieser Welt.
Lass mich dein Harmonium hören,
ich hab mich neben dich gesellt.

© Helga Boban ~ Schlossfee 







Träume

Flicht Perlenglanz in deine Träume,
bekränze sie mit Engelshaar.
Im Rausch der süßen Harfenklänge
werden Illusionen wahr.

Bette die Träume auf ein Kissen
gefüllt mit Gischt und Wolkenschaum.
Lass treiben sie auf Ozeanen
bis an des Horizontes Saum.

Besticke reich dein Traumgewebe,
lass Sterne auf- und unter gehn.
Gewähr dem Mond im Silberkleide
tief in dein Innerstes zu sehn.

Nähre die Träume mit Gefühlen,
atme die Sinnlichkeit der Nacht.
Ein Herz will sich ans andre schmiegen,
zwei Seelenfenster aufgemacht.

Vermähle deinen Traum mit meinem,
verknüpf ihn mit dem Herzensband.
Sehnsuchtstrunken steh ich vor dir,
tief zugeneigt im Traumgewand.

© Helga Boban ~  Helga Boban ~Schlossfee









Alte Frau

Ich bin ein Sandkorn in der Wüste,
ein Hauch nur in der Ewigkeit,
in Winzigkeit aus DIR geboren,
ein Witz vor der Unendlichkeit.

Ins Nichts geschrumpft im Greisenalter.
Gibt es mich denn, wer weiß von mir?
Abgekapselt, ausgesondert,
alte Frau, wer fragt nach dir?

Krumm gebeugt und ausgemergelt,
kein Schmerz in mir, nichts tut mehr weh.
Und dennoch leid’ ich Höllenqualen
im Altersheim am schönen See.

Müde Augen blicken träge,
kehren ein im stillen Tal.
Gedanken gehen auf die Reise
zurück ins „Ach, es war einmal“.

Nichts gelang wie ich es wollte
und doch, mein Leben war nicht schlecht.
Was hätte ich erwarten dürfen?
Im Rückblick war es doch wohl recht.

Die nicht gelebten Illusionen
nehme ich mit in meinen Schrein.
Auf meinem Grab soll’n sie erblühen
und Nektar für die Falter sein.

© Helga Boban ~ Schlossfee








Seelenfreund

Mein lieber Freund in weiter Ferne,
herzweit fühle ich dich nah,
wie den Mond hinter den Bäumen,
den mein Leben lang ich sah.

Deine Seelenwellen branden
an mein Seelenufer sacht.
Meine schick ich auf die Reise,
erwarte sie zur nächsten Nacht.

Wohlig ist mir, fühl geborgen
mich in deiner Innigkeit.
Mein Vernichter böser Träume,
Himmel wurden wieder weit.

Meine Schmerzen willst du fühlen,
sogar sie teilst du mit mir.
Träufelst Glück in meine Seele,
du mein Kostbar-Elixier.

Mein lieber Freund, du wirktest Wunder,
hast mein Inn’res renoviert.
Das Füllhorn deiner Seelenfarben
übertüncht mein „Klein-Kariert“.

© Helga Boban ~ Schlossfee 








Glaselfe

Wenn leis der Wind sich schlafen legt,
die Sterne zärtlich funkeln,
erwacht am Rosenteich bei Nacht
die Elfe, tief im Dunkeln.

Auf Moos gepolstert führt ihr Weg
direkt in deine Seele.
Sie webt sich in dein Traumbild ein,
lacht silberglöckchenhelle.

Ihr weißes Wolkenseidenkleid
streift deiner Nächte Saum.
Ihr filigranes Flügelpaar
umschlingt dein Herz im Traum.

In mondbeglänzter Einsamkeit
gehn Elfen auf die Reise.
Halt’ wie der Wind den Atem an,
schon hörst du ihre Weise.

© Helga Boban ~ Schlossfee 





 
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